Eine seltene Spezies: Anwalt für Medizinrecht

Halbgötter in Weiß werden Mediziner im Volksmund bezeichnet. Ob das nun zu Recht so ist, sei einmal dahingestellt. In Streitfällen anlässlich vermutlich falscher Diagnostik, Therapie und/oder in Schadensersatzfällen scheinen Mediziner für viele unangreifbar zu sein. Dennoch, man kann sich durchaus bei Streitigkeiten an einen erfahrenen Anwalt für Medizinrecht wenden, wenn sich eine gütliche Einigung nicht herbeiführen lässt. Um eins klar zu stellen: die Mehrzahl der Medizinerinnen und Mediziner sind kompetente und engagierte Fachkräfte die sich aufopferungsvoll für das Wohl ihrer Patienten einsetzen. Aber wie in allen anderen Bereichen können sich auch hier Fehler einschleichen. Stress im Alltag und jede Menge Bürokratie können schon mal zu Unachtsamkeit führen, die in den überwiegenden Fällen nicht beabsichtigt sind. Meist hilft dann ein Gespräch und die gegnerischen Parteien einigen sich auf eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung. Aber das ist nicht immer der Fall.

Wenn alle Vermittlungen scheitern, sollte man sich der Unterstützung eines Experten versichern. Leider ist es sehr schwierig, einen qualifizierten Fachanwalt für Medizinrecht zu finden. Unter Medizinrecht versteht man unter anderem die öffentlich-rechtlichen Normen des ärztlichen sowie zahnärztlichen Arbeitsgebietes sowie die Gestaltung der rechtlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient sowie von Ärzten untereinander. Unter dieser Voraussetzung sollte sich ein Anwalt für Medizinrecht in allen Gesichtspunkten auskennen, die sowohl rechtliche als auch medizinische Aspekte des Gesundheitsrechts beinhalten. Gute Voraussetzung wäre, wenn ein Anwalt für Medizinrecht über besondere Erfahrungen im Bereich der Medizin verfügen würde. Oder anders ausgedrückt er sollte im besten Fall selbst ein Arzt sein. Diese Art von Anwälten zu finden dürfte schwierig sein. Zwar sagt der Volksmund, dass Anwälte von allem Etwas wissen/verstehen aber eben nicht alles. Das ist schade, kann aber im Bereich des Medizinrechts besonders dramatische Auswirkungen haben.

Bei Streitigkeiten, die aus einem Behandlungsverhältnis zwischen Arzt und Patient resultieren, können sich Patienten im ersten Schritt mit ihren Angelegenheiten an die zuständige Ärztekammer wenden. Hier wird versucht, ein annehmbares Resultat für beide Seiten zu finden. Sollte dies nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen, so bietet es sich an, einen auf diesem Gebiet kundigen Rechtsbeistand hinzuzuziehen. Neben der Kommunikation mit der Gegenseite und der Erstellung rechtssicherer Schriftstücke achtet der Anwalt für Medizinrecht auf die Einhaltung wichtiger Fristen. Das ist dann wichtig, wenn es darum geht, einen fristgerechten Widerspruch gegen eine Verfügung oder Verordnung einzulegen. Gerade bei Haftungsfragen oder strafrechtlichen Risiken im Rahmen einer Behandlung ist es nützlich, im Streitfall sowohl für den Arzt als auch den Patienten entsprechende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deshalb sollte man sich im Fall des Falles über die Schwerpunkte des Anwaltes im Rahmen seines Profils informieren. Ein persönliches Kennenlernen würde dann ein erstes Bild abrunden.

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