Was macht ein Anwalt für Familienrecht?

Zunächst ist es ratsam zu klären was ein Anwalt überhaupt ist und macht. Ein Rechtsanwalt ist eine staatliche geprüfte, zur Rechtsberatung zugelassene, natürliche Person, welche die Interessen seiner Mandanten außergerichtlich wie auch vor Gericht vertritt. Rechtsanwälte sind freiberuflich tätig. Wer einen freien Beruf ausübt, unterliegt nicht der Pflicht ein Gewerbe für die Ausübung seiner Tätigkeit anmelden zu müssen. Einen Anwalt für Familienrecht bezeichnet man auch als Fachanwalt für Familienrecht, d. h. er besitzt besondere fachliche Kompetenzen in verschiedenen Bereichen des Familienrechtes, welche er nachweisen muss. Welche Bereiche das sind steht im § 12 der Fachanwaltsordnung (FAO). Das Familienrecht stellt einen Teil des Zivilrechtes dar.

Die Mandanten werden unter anderem bei einer Ehescheidung vor Gericht vertreten. In Deutschland kann eine Ehescheidung erfolgen, wenn eine Ehe als zerrüttet und damit gescheitert gilt. Interessant ist dabei sicherlich, dass die Ehe erst nach Einhaltung des sogenannten Trennungsjahres geschieden werden kann. Die Eheleute müssen ein Jahr lang getrennt von Tisch und Bett leben. Das Trennungsjahr dient dazu herauszufinden, ob die Ehe Wirklich gescheitert ist oder aber, ob die Eheleute sich in diesem einen Jahr nicht doch wieder zusammenraufen und die Ehe fortführen wollen. Sollte nach dem Trennungsjahr ein Ehegatte die Ehe fortführen wollen und der andere nicht, muss der scheidungswillige Ehegatte nachwiesen, dass die Ehe tatsächlich gescheitert ist, denn eine Ehe wird erst ohne diesen Nachweis geschieden, wenn drei Jahre vergangen sind. Nach Ablauf der drei Jahre gilt die Ehe nämlich automatisch als zerrüttet beziehungsweise gescheitert. Das Aufgabengebiet eines Anwalts für Familienrecht umfasst jedoch einiges mehr als nur die Ehescheidung. Diese stellt lediglich einen kleinen Teil seiner Tätigkeiten dar.

Oft betraut man ihn auch in anderen Familienangelegenheiten. Seine Hilfe in Bezug auf Kinder wird ebenfalls regelmäßig in Anspruch genommen, wenn ein unterhaltspflichtiges Elternteil seinen Unterhaltsverpflichtungen nicht nachkommt. In diesem Fall nimmt er eine Unterhaltsberechnung vor und setz die Ansprüche auf Unterhalt im Wege der Zwangsvollstreckung und vor Gericht durch.

Der Anwalt für Familienrecht, wie auch die Kanzlei Dr. Raith & Baumann-Schmidberger, übernimmt auch Verfahrenbeistandschaften für Minderjährige. Das ist immer dann der Fall, wenn das Gericht feststellt, dass die Verfahrensbeistandschaft für die Wahrung der Interessen des Kindes erforderlich ist, sofern diese seine Person betreffen. Die Bestellung durch das Gericht zum Verfahrensbeistand erfolgt durch Beschluss. Beispielhaft für eine Bestellung zum Verfahrensbeistand durch einen Anwalt ist etwa die Kindeswohlgefährdung. Ein weiteres Beispiel ist wenn das Kind von einer Person getrennt werden soll in deren Obhut es sich momentan befindet oder wenn der Abschluss oder die wesentliche Beschränkung des Umgangsrechtes in Betracht kommt. Der Anwalt kann im Übrigen auch per Gerichtsbeschluss zum Verfahrensbeistand bestellt werden wenn die Interessen von Kind und gesetzlichem/gesetzlicher Vertreter in einem erheblichen Gegensatz zueinander stehen.

Teilen